Sommerkirche in HELIOS für Michael Krieg mit Liedermacher Fritz Baltruweit
Northeim. Hinhören, da sein, eine Hand zum Gespräch reichen: Diakon Michael Krieg ist seit gut drei Jahren Klinikseelsorger an der HELIOS-Albert-Schweitzer-Klinik in Northeim und begann seine Tätigkeit mitten in der Corona-Zeit.
Am Samstag, 2. September, um 15 Uhr wird im Rahmen einer Sommerkirche mit Liedermacher Fritz Baltruweit im Freien vor der Krankenhaus-Cafeteria seine Einführung nachgeholt.
Als Krieg seinen Dienst begann, lief alles auf Abstand, mit Masken, in absoluter Vorsicht. Und diese Zeiten sind auch heute noch spürbar: „Erst jetzt stocken wir die Stühle im Raum der Stille wieder auf. Manchmal trage ich immer noch eine Maske.“ Während in dieser Zeit Andachten auf dem Krankenhaus-AB und schriftlich auf den Essenstabletts in den Patientenzimmern auslagen, können Gottesdienste inzwischen wieder live und in Farbe stattfinden.
Einmal wöchentlich, in der Regel am Dienstag um 16 Uhr, werden Andachten im Raum der Stille angeboten. Denn der Seelsorger, der inzwischen Unterstützung durch zwei ehrenamtliche Seelsorgerinnen bekommen hat, die wöchentlich Besuchsdienste anbieten, hat ein besonderes Anliegen: „Ich möchte hier gerne geistliche Leben voranbringen. Denn zum Glauben gehört nicht nur das ganz persönliche Beten und Singen, sondern auch die Gemeinschaft. Gerne sind auch Besucher aus der Stadt bei unseren Andachten willkommen. In den Andachten entsteht oft eine ganz besondere Tiefe und Verbundenheit.“
Besondere Sommerkirche am Samstag
Gelegenheit dazu besteht gleich am Samstag. „Geplant ist ein ganz besonderes Format zum Thema: „Was mich trägt.“ Mitgestalten werden den Sommergottesdienst, der gleichzeitig die Einführung von Michael Krieg als Prädikant und nachgeholt auch als Krankenhausseelsorger bedeutet, Superintendent Jan von Lingen.
Für Musik sorgt der Liedermacher Fritz Baltruweit. Der evangelische Theologe hat mehr als tausend Lieder geschrieben. Viele davon gelten inzwischen als moderne Klassiker. Stücke wie „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ stehen in den evangelischen und katholischen Gesangbüchern. Es ist kein Empfang mit Ansprachen vorgesehen. Nach dem Gottesdienst gibt es bei Kaffee, Kuchen und Gegrilltem ein gemütliches Beisammensein. „Es war mir ein besonderes Bedürfnis, neben meiner Tätigkeit als Diakon und Seelsorger auch noch die Prädikantenausbildung zu absolvieren, da mir persönlich Gottesdienste auch besonders wichtig sind.“ Über viele Besucher zu dieser besonderen Sommerkirche würde er sich sehr freuen.
Und Michael Krieg fühlt sich in seiner Berufung als Krankenhausseelsorger sehr wohl, zudem kennt das Gefühl, wenn von einen auf den anderen Moment nichts mehr ist, wie es mal war. 2013 erlitt er einen Schlaganfall, ist seitdem halbseitig gelähmt und zählt damit als schwerbehindert. Er hat Einschränkungen im Alltag und ein Stück seiner Selbstständigkeit verloren. Und doch hat er an diesem einen Tag, der sein komplettes Leben veränderte, etwas sehr Entscheidendes gewonnen: neuen Atem zum Leben. Denn er hat großes Glück gehabt und ist dankbar für seinen Neuanfang, seine Rückkehr ins Leben. „Es hilft, nicht das zu sehen, was man verloren hat, sondern das, was man wieder kann – und welche neuen Perspektiven das Leben bietet“, blickt Michael Krieg zurück und ist dankbar, dass ihm Gott mit seiner Familie und Freunden wertvolle Unterstützung an die Seite gestellt habe. Deshalb ist für ihn auch Psalm 103 von großer Bedeutung: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Michael Krieg hat beruflich bereits einige Stationen absolviert und war 14 Jahre im Kirchenkreis Leine-Solling in der Jugendarbeit tätig. In den Jahren 2018/19 hat er ein 14-monatiges Seelsorgepraktikum im Evangelischen Krankenhaus Weende in Göttingen sowie die klinische Seelsorgeausbildung (KSA) absolviert. Michael Krieg wohnt seit 1995 mit seiner Familie in Hardegsen.
„Ich sehe mich selbst als ‚Pfadsucher‘: Ich möchte Menschen in Krankheits- und Krisensituationen zur Seite stehen und mit ihnen gemeinsam einen Weg suchen, die Krise zu überwinden“, verdeutlicht Michael Krieg. „Während der Klinikzeit habe ich selbst erfahren und erleben dürfen, wie sehr mir die Begleitung geholfen hat“, beschreibt er seine Motivation.
Zu seinen Aufgaben gehört die seelsorgerliche Begleitung von Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen, außerdem ist er Ansprechpartner für die Mitarbeitenden der Klinik.
Info:
Die Krankenhausseelsorge Northeim ist eine Einrichtung des Kirchenkreises Leine-Solling an der Helios Albert- Schweitzer-Klinik. Michael Krieg ist im Krankenhaus regelmäßig an vier Tagen je Woche wie folgt erreichbar:
montags von 9.30 bis 13 Uhr, dienstags von 9.30 bis 17 Uhr, mittwochs von 9.30 bis 12.30 Uhr und freitags von 9.30 bis 12.30 Uhr. Telefonisch erreichen Interessierte Michael Krieg unter 05551-971708 oder per E-Mail an: Michael.Krieg@helios-gesundheit.de