„... getreu bis in den Tod“ – Northeimer Kirche lädt zu Vorträgen ein
Northeim. Die ökumenische Ausstellung „Christliche Märtyrer“ wird am Sonntag, 4. Februar, um 10 Uhr von der St. Sixti-Gemeinde in Northeim mit einem Gottesdienst eröffnet. In die Ausstellung einführen wird gegen 11 Uhr Johannes Paulsen, Pastor i.R. aus Duderstadt, einer der Ausstellungsmacher. Mit dieser Ausstellung möchten die Sixti-Gemeinde und der ökumenische Arbeitskreis Northeim im Nachgang zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar an Menschen erinnern, die während der nationalsozialistischen Diktatur wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden. Aber an die Opfer in der Sowjetunion unter der Stalin Herrschaft wird erinnert. Ein ökumenisches Team hat diese Wanderausstellung „gegen das Vergessen“ erstellt, die bis Ende des Monats nach den Gottesdiensten oder für Schulklassen und Gruppen auf Anfrage besichtigt werden kann. Zum Angebot gehört auch eine Vortragsreihe an drei Donnerstagabenden am 8., 15. und 22. Februar jeweils um 19.30 Uhr. Die Reihe will Hintergründe beleuchten, aber auch kritische Anfragen stellen.
„Wir hatten im 20. Jahrhundert zwei totalitäre Systeme in Europa, die auch Christen verfolgten und ermordeten“, sagt der Pastor im Ruhestand, Johannes Paulsen aus Thüringen, der die Wanderausstellung entwickelt hat. Inhaltlich geht es um Lebens- und Leidenswege von Menschen, die sich aus ihrer Position in der Kirche heraus oder aber aus christlicher Überzeugung gegen Kommunisten bzw. Nationalsozialisten zur Wehr setzten. Die unterschiedlichen Farben stehen für Mitglieder der katholischen, der evangelischen, der orthodoxen Kirche sowie der Freikirchen Die Vorbereitung dafür dauerte insgesamt vier Jahre. Dazu gehören auch auch Interviews mit Nachkommen, zu denen man über eingefügte QR-Codes gelangt und die manche Biografie noch vervollständigen und sicher auch intensivieren.
Besonderer Wert wurde auf die Einbeziehung Russlanddeutscher gelegt, so Paulsen, auch geschichtliche Zusammenhänge werden aufgezeigt. Der Fokus liegt aber ganz klar auf den jeweiligen Personen, von denen die Geschwister Scholl sicherlich die bekanntesten sind. Sie alle wendeten sich gegen die Regime, die ihre Ideologie mit aller Gewalt durchsetzten, die Kirche zu vereinnahmen suchten und damit gegen die religiösen Überzeugungen der Märtyrer handelten, so dass diese aus Glaubensgründen ihre Stimme dagegen erheben mussten.
Vortragsreihe im Gemeindehaus der St. Sixti-Gemeinde
in der Hagenstr. 18 in Northeim:
Donnerstag, 8. Februar, 19.30 Uhr:
Helden für Christus? Märtyrer in zwei Jahrtausenden. Ein Überblick.
Referent: Pastor Dr. Stefan Leonhardt
Donnerstag, 15. Februar, 19.30 Uhr:
Helmut James von Moltke und der Kreisauer Kreis. Alternativlos oder naiv? Christlicher Widerstand im Nationalsozialismus.
Referentin: Supn. Stephanie von Lingen
Donnerstag, 22. Februar, 19.30 Uhr:
„Wir sind wie Brüder.“ Die Lübecker Märtyrer
Referent: Pastor Dr. Jens Gillner
Nähere Infos zur Ausstellung finden Interessierte unter: www.maertyrer.info